Ich musste mich erst einmal sammeln. Das war mit Abstand einer der schlimmsten Tage meines Lebens. Nach einiger Zeit hörte ich jemanden durch den Raum laufen.
„Marie? ...Marie, wo bist du?“ rief Lara. „Komm raus! Was ist denn los mit dir?“ Ich öffnete die Tür und kam aus der Kabine.
„Hey da bist du ja. Warum bist du so schnell weg gelaufen?“ fragte Lara.
„Naja… ich hab euch doch von dem unbekannten Jungen am Flughafen erzählt oder?“ fragte ich leise.
„Mhhh… ja hast du. Wieso? Was hat das damit zu tun?" kam von Daniela.
Ich schaute sie mit einem ernsthaften Blick an. „WAS?! Tim?“ schrie sie und schaute mich mit großen Augen an.
„Häähhh?“ machte Lara. „Ich check grad gar nichts! Kann mich mal jemand aufklären?“
Daniela achtete nicht auf sie. „Tim ist der Junge vom Flughafen?“
Auch Laras Augen wurden jetzt groß. Sie hatte begriffen. Was ein Wunder. Sie war nicht die Schlauste.
„Ja.“ murmelte ich.
„ Man ist das cool! Du hast ihn wieder gesehen! Was ein Zufall! Du bist so ein Glückskind. Hast du gesehen, wie er dich angelächelt hat? Da läuft doch was. Er erinnert sich auch an dich! Man ist das cool! Ist das nicht cool?“ Daniela kriegte sich gar nicht mehr ein.
„Naja. Jetzt ist eh alles vorbei, nachdem der Fink mich so lächerlich gemacht hat.“ seufzte ich.
„Ach quatsch! Kopf hoch. So schlimm war das doch nicht. Tim siehts bestimmt locker!“
Ich wollte etwas erwidern, aber die Schulglocke hielt mich davon ab. Wir gingen zurück in den Klassenraum. Zum Glück hatten wir jetzt Deutsch und ich musste Herr Fink nicht mehr sehen. Als wir in den Raum kamen, stellte sich Sibel, die Klassenzicke, vor mich.
„Na? Hast dich wohl schon gleich in den Neuen verguckt.“ Sagte sie schnippisch. „Du denkst doch nicht ernsthaft, dass du bei ihm landen kannst, oder?“
„Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Sibel!“ sagte ich und ging an ihr vorbei zu meinem Platz. Tim unterhielt sich gerade mit Philipp und bemerkte mich nicht. Wahrscheinlich hatte Sibel Recht. Tim würde sich niemals für mich interessieren. Wahrscheinlich erinnerte er sich nicht einmal an mich. Ehe ich noch weiterdenken konnte, kam Frau Pfefferkücher in den Raum. Wir begannen sofort mit dem Unterricht.Die restlichen Stunden vergingen nur sehr langsam. In der 6. Stunde hatten wir Frau Pfefferkücher noch einmal.